Ceija Stojka

Träume ich, dass ich lebe?

Befreit aus Bergen-Belsen

Einband gebunden
Umfang 120 Seiten
Format 12,0 x 19,0
ISBN 978-3-85452-492-2
Ersch.Datum August 2005
20,00 inkl. MwSt.

Wie durch ein Vergrößerungsglas richtet Ceija Stojka ihren Blick auf ihr Überleben im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Von Anfang 1945 bis zur Befreiung durch die britische Armee ist das elfjährige Mädchen mit seiner Mutter in einen Teil des Lagers gesperrt, der aus einem kahlen Stück Erde mit baufälligen Baracken, umgeben von vier Wachtürmen, besteht. Nach den ersten drei Wochen erhalten die Häftlinge keine Nahrung und kein Wasser mehr und sind gezwungen das zu essen, was sie finden können: alten Stoff und Gras, Leder und Wolle. Am Morgen lecken sie den Tau vom Stacheldraht und nachts schlafen sie, solange es kalt ist, zwischen den Toten. Die Sterblichkeit im Lager ist hoch, täglich wachsen die Leichenberge an.
Inmitten dieses Grauens schaffen sich Ceija und ihr Freund Burli eine imaginäre Welt. Sie spielen ihre Kinderspiele, auch mit den Toten.
Als die britische Armee Bergen-Belsen befreit, erleiden viele der Soldaten einen Schock. Etwa 35.000 unbegrabene Tote befinden sich im Lager und 60.000 Überlebende, von denen viele krank sind. Auch nach der Befreiung sterben noch etwa 13.000 weitere Häftlinge an den Folgen der Bedingungen im Lager.
Ceija Stojka hat erlebt, wozu Menschen fähig sein können, ihre Erinnerung an die Grausamkeit ist jedoch ohne Hass oder Verbitterung. Sie schildert ihr Erlebnis der Befreiung, den Genuss des ersten richtigen Essens nach langer Zeit und das unbegreifliche Gefühl, wieder frei zu sein.

»Ohne Stojkas literarische Arbeiten, die erst nach fünfunddreißigjährigem Schweigen aus eigenem Antrieb und ohne Publikationsabsicht entstanden, wäre die Verfolgung der Roma während des Zweiten Weltkriegs in Österreich in Vergessenheit geraten.«
Josef Manola, Ö1

»Ceija Stojka schreibt wie ein Kind, unsentimental, unbeirrbar geradeaus und schrecklich genau ... Sie ist eine stolze, starke Frau: Ihr Buch richtet sich gegen Unterwerfung und Schweigen, gegen das ›Leben im Verborgenen‹, und was sie zu erzählen hat, ist außergewöhnlich.«
Der Spiegel

»Was Erinnern wirklich ist, ohne pathetische Phrase, das kann man aus diesem wunderbaren Buch erfahren ... Es ist keine Elendsgeschichte geworden, sondern, im Gegenteil, eine des Stolzes, der Würde, der Noblesse.«
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