Lesung: Reinhard Tötschinger, »Entrée«
Philip, knapp 50, führt ein recht unspektakuläres Leben als Texter in Wien. Da erreicht ihn eines Tages ein Notariatsbrief aus Paris. Die Erinnerungen an sein damaliges Leben und an Céline führen ihn zurück in die Stadt, wo er vor fünfundzwanzig Jahren Philosophie studiert hat. Die Reise löst eine Kaskade von Gefühlen, Ängsten und Rückblicken aus, die immer wieder die belastete Vergangenheit seines Heimatdorfes hochkommen lassen, in dem sich einst eines der größten Kriegsgefangenenlager des Deutschen Reichs befand.
Um den Spuren eines Familiengeheimnisses zu folgen, landet er wieder bei seiner alten Liebe, erlebt die herzliche Aufnahme in der Welt des Zirkus und lernt die Kunst der alten Clowns kennen. Unmerklich verändert sich etwas in ihm. Schritt für Schritt tritt er aus den gewohnten Bahnen, entdeckt neue Klarheit im Vorhandenen und lebt wie die Clowns im Augenblick inmitten einer unruhigen Welt.